Im Schnee still stehen
und in die Augen sehen
sich ein Fuchs und ich

Oh, oh: zweimal "und"...

Und hier noch eine Erweiterung der Zeilen um jeweils eine Silbe:

im schnee still stehen und
in die augen sehen sich fuchs
und eingeigelter

im schafspelz
Klaus

PS Gut für den Fuchs, dass er nicht in unser Beuteschema passt.

Naja, ich könnt´ ja jetzt hingehen und das erste und gegen ein auch austauschen -

Oder dieses erste und einfach streichen und hinter "stehen" ein Komma setzen.
Doch wäre mir damit eine längere Pause zur zweiten Zeile und so nichtmehr die Gleichzeitigkeit von " ... still stehen" und "in die Augen sehen" gegeben,

Dein Eingeigelter: Hm, lässt ja offen, ob er sich zurückgezogen hat oder ob er zurückgezogen wurde -

Der Fuchs passt nicht in unser Beuteschema? Hm, Ursula hat sich vor Kurzem noch auf dem Flohmarkt einen Jacke aus Fuchspelz gekauft.
Als Ursula dürfte sie ja dann auch eine Bärin im Fuchspelz sein -


Wenn´s doch Sinn macht, sollte man doch auch mal z.B. zwei "und" in einem Dreizeiler unterbringen dürfen. Oder?

Gruß
Hannes

Gut - eigentlich waren es ja Hase und Igel, die diese berühmte, überlieferte Begegnung hatten...

Aber hier im haiku hab ich halt auch einen "Eingeigelten" gesehen, im dicken Mantel und mit hochgezogenen Schultern und so.

Klaus

Ach, Klaus, du weißt nicht, wie das ist: "Du gehst ´raus? Na, dann zieh´ dir nicht wieder die Sandalen an, sondern die richtigen Schuhe, die ich dir extra dafür gekauft habe." Und wenn man dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit wiederkommt: "Na, ich wollt´s ja nicht sagen, aber du hättest dir wenigstens noch ´nen Schal anziehen können." Obwohl ich doch weiß, ab wann es MIR kalt ist.

Gruß
Hannes

So sehe ich es vor mir, lieber Hannes,
Im Schnee still stehen
sich in die Augen sehen
ein/der Fuchs und ich
Herzlich
Angelika

Hier noch eine Komma-Version (ganz ohne "und"):

Im Schnee still stehen,
sich in die Augen sehen,
ein Fuchs, ich

Klaus

Hm, Angelika, um sich in die Augen sehen zu können, muss man sich schon sehr nahe kommen. Okay, auch in der Straßenbahn kann man sich sehr nahe kommen, aber man bleibt sich trotzdem so fremd, daß man es unterlässt, sich gegenseitig in die Augen zu sehen. Aber Füchse fahren eigentlich sehr selten Straßenbahn. Und irgendwie müssen wir uns kennen. Also kann es nicht ein, sondern muss es der Fuchs sein.

Jooo, Klaus, geht auch. Man könnte sogar noch die dritte Zeile verkürzen auf "Fuchsich" oder "fuchsig" (gelesen wird´s von den meisten dann wie "fuchsich"). Und wieder gäb´s neue Deutungsmöglichkeiten -

Gruß
Hannes